Freitag, 16. Dezember 2011

Lagerungsschäden nach Bypass-Operation

 

Durch die Vollnarkose werden bei dem Patienten die Schutzreflexe ausgeschaltet, wodurch sich die Gefahr von Schädigungen (vor allem bei langen Eingriffen) extrem erhöht. Auf Intensivstationen wird dies durch massieren und eincremen der gefährdeten Regionen vermieden. Das ist aber während einer Operation nicht möglich. Darum muss der Patient von Beginn an in einer möglichst natürlichen Haltung und an exponierten Stellen weich gepolstert, auf die OP-Tischplatte gelagert werden.

Lähmungen werden durch Abdrücken von einzelnen Nerven oder Nervenbündeln verursacht. Die am häufigsten geschädigten Körperteile sind Arme und Beine. Bei den Armen fallen Lähmungen der Nn. ulnaris, radialis und medianus durch Abdrücken mit der Armlagerungsvorrichtung auf. Dabei ist die körpernahe Kante der Auflagefläche zu hoch bzw. zu tief eingestellt. Um Lähmungen der Nerven zu verhindern, muss die Armschiene mit der Lagerfläche eine Ebene bilden oder so eingestellt werden, dass die Kanten der Auflagen keinen Druck ausüben. Die in den Ober- und Unterarmen gelagerten Nerven zeigen bei den unterschiedlichen Schädigungen je ein anderes Erscheinungsbild. Bei einer Beeinträchtigung des Ellennervs (Nervus ulnaris) das Symbol einer Krallhand, bei der Lähmung des Mittelarmnervs (Nervus medianus) zeigt sich eine Schwurhand und die Symptomatik der Fallhand zeigt sich bei längerem Abdrücken des Speichennervs (Nervus radialis).

Patienten erkennen die komplette Auswirkung eines Lagerungsschaden meist erst nach ein paar Tagen. Bei Nervenschäden an Armen und Beinen ist es vor allem wichtig durch Einwirkung auf die betroffenen Stellen (am besten mit einer weichen Bürste), die Nervenbahnen wieder zu stimulieren. Man darf auf keinen Fall glauben, dass binnen weniger Tage die Nervenbahnen wieder hergestellt sind. Leider kann die Regeneration oft 1 bis 3 Monate dauern. Sicherheitshalber empfiehlt es sich einen Neurologen auf zu suchen der die Schwere des Lagerungsschaden feststellt. Es kommt leider oft vor, dass bei der Heilung der Nerven Schmerzen auftreten. In diesem Fall kann man ruhig auf Schmerzmittel zurück greifen bis die Rekonvaleszenz abgeschlossen ist.

Freitag, 9. September 2011

Das Leben nach einem Aortokoronaren Bypass

Bei vielen Herzpatienten ist nach einem Infarkt ein sogenannter Stent (Gefäßstütze) nicht immer die erste Wahl. Sollten die Stenosen der Herzkranzgefäße mit einem Katheder schwer zugänglich sein, oder die Gefahr bestehen die Gefäße zu verletzen, verweisen Kardiologen ihre Herz- Patientinnen und Patienten an die Herzchirurgie für eine Operation am offenen Herzen. Für junge Menschen (unter 40) kann der Aortokoronare Bypass oft sinnvoller oder effektiver als ein Stent sein, da ein Bypass bei weitem länger hält als ein Stent. Leider ist die Patientenaufklärung was die Zeit nach einer Bypass-Operationen betrifft oft sehr spärlich bis gar nicht vorhanden. Viele Patienten wissen zum Beispiel nicht, dass es nach einer Bypass-Operation Unterschiede zwischen dem Alter und den Heilungsprozess gibt. Junge Patienten haben oft stärkere Schmerzen am Brustbein, da die Nerven viel empfindlicher sind als bei älteren Patienten. Dafür haben junge Menschen den Vorteil der besseren und schnelleren Wundheilung. Ein Aortokoronarer Bypass ist für Herzchirurgen zwar ein Routineeingriff, jedoch für einen Patienten ist es ein sehr schwerer operativer Eingriff. Die Narkose, die Herz-Lungen-Maschine, das Abkühlen des Blutkreislaufes und viele andere Dinge belasten den menschlichen Organismus sehr. Ein Patient muss nach einer solchen Operation mindestens 10 Tage im Krankenhaus verbringen bevor er entlassen werden kann. In dieser Zeit spielt der Kreislauf verrückt, kalte Beine und Arme mit Schweißausbrüchen, Schüttelfrost, Angstattacken können da ganz normal sein. Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwierigkeiten treten ebenso häufig auf und können dem geschwächtem Patienten zusetzen. Magenprobleme, erschwerte Atmung all das sind Dinge die dem Patienten nach solch einer Operation erwarten. Der Patient erhält nach dieser Operation immer eine Physiotherapie, jedoch sehr selten eine Psychotherapie. In diesem Fall ist die Onkologie (Krebsbehandlung) bei weitem besser ausgestattet, hier bekommt der Patient sofort nach einer Krebsoperation oder Chemotherapie eine psychologische Betreuung. Diese Betreuung sollte auch die Herzchirurgie einführen! Vor allem bei jungen Patienten ist die sofortige psychologische Betreuung nach einer so schweren Operation wichtig. Auch die Wundheilung ist nicht bei allen Patienten gleich. Einige Ärzte vor allem aber die Krankenkassen sind davon überzeugt, dass man nach ca. 8 Wochen und einem REHAB Aufenthalt nach einer Aortokoronaren Bypass-Operation wieder arbeitsfähig ist. Es mag wohl sein das dies manche Patienten schaffen, aber es ist sicher nicht der Normalfall. Man bekommt zwar auf einer REHAB eine Psychotherapie, aber mit 3 bis 4 Sitzungen zu 1 Stunde, ist man wohl kaum geheilt. Ein sehr wichtiger Faktor für eine Heilung ist die Familie, Freunde, keine Sorgen und kein Stress.
Viele Mediziner glauben, dass Patienten mit einem Herz-Bypass wieder gesund und voll arbeitsfähig sind. Es mag zwar aus Sicht der Medizin verständlich sein, aber jeder Herzpatient ist verschieden und kann deshalb nicht unbedingt durch eine Aortokoronare Bypass-Operation als geheilt angesehen werden. Es gibt Studien die belegen, dass Patienten nach dieser Operation zum größten Teil in eine Berufsunfähigkeitspension beziehungsweise Frühpension wechseln. Man muss auf alle Fälle auch als Patient eingestehen, dass diese Operation, sollte man sie als Herzpatient erhalten haben, die Lebensqualität sehr verbessert, das ist gar keine Frage. Ob man jedoch danach wieder einer Arbeit nachgehen kann, dass ist leider von Patient zu Patient verschieden. Die Medizin sollte aber ebenso das Verständnis aufbringen, dass Patienten nach einer Bypass-Operation die Einwirkungen wie Wetterfühligkeit, Herzrhythmusstörungen (mit Atemnot), Angst, Panikstörungen, Konzentrationsstörungen und Leistungsschwäche weiterhin haben können. Außerdem sollten Ärzte und Mediziner bedenken, dass der Faktor Stress heut zu Tage in keiner Berufsgruppe und Arbeitsstätte mehr wegzudenken ist.
Junge Herzpatienten (unter 40 Jahren) sollten auch den sozialen Faktor nach dieser Operation nicht außer Acht lassen. War man bis zum Infarkt und der Operation ein voll integriertes Mitglied der Gesellschaft, kommt es in der heutigen Leistungsgesellschaft leicht zu einer Ausgrenzung, da man die Erwartungen von den Mitmenschen nicht mehr mit der selben Leistung erfüllen kann wie die es erwarten. In so einem Fall ist die Familie und gute Freunde der wichtigste Halt um mit den Veränderungen nach der Bypass-Operation fertig zu werden! Die Stütze der Familie und Freunde nach so einem Eingriff ist genauso wichtig wie die weitere medizinische Betreuung durch den Kardiologen.
Abschließend sei gesagt, dass die Aortokoronare Bypass-Operation ein sehr wichtiger und nützlicher Eingriff für Herzpatienten ist um das Leben zu retten und zu verlängern! Es ist eine tolle Leistung was die Herz- und Gefäßchirurgie hier vollbringt. Der Patient sollte auf keinen Fall Angst davor haben, aber auch wissen was ihm danach erwarten kann, denn nur dann ist die Voraussetzung der optimalen Heilung nach dieser Operation gegeben.

Donnerstag, 1. September 2011

Die Gefahr der Koronaren Herzkrankheit bei Frauen

Oft hört man es und dennoch geben es die Männer nur ungern zu, dass Frauen bei Krankheiten mit Schmerzen und ähnlichen Symptomen sehr zurückhaltend reagieren. Bei einer Koronaren Herzkrankheit kann das für Frauen leider tödlich enden. Grund zu dieser Annahme geben mehrere Studien woran die weiblichen Patientinnen nicht die typischen Symptome und Anzeichen bei einem Infarkt zeigen. Sie beschreiben häufiger Schmerzen im Hals, im Kiefer, im Rücken und Frauen klagen häufiger über Übelkeit. Eine Reihe von klinischen Studien zeigt, dass Frauen in einer kardiologischen Notfallsituation komplexere Beschwerden und häufiger eine unklare Symptomatik aufweisen, so dass es wesentlich schwerer wird, die Diagnose zu stellen. Erst durch eine ausführliche Anamnese in Verbindung mit der genauen Kenntnis der vorliegenden Risikofaktoren wird eine sichere Beurteilung möglich. Dabei zeigt die koronare Herzerkrankung bei Frauen auffallende Unterschiede in den Beschwerden, der Diagnose und Therapie sowie der Prognose. Eine wesentliche Ursache für den unterschiedlichen Verlauf der KHK bei Männern und Frauen sind die geschlechtsspezifischen Hormone. Frauen entwickeln aufgrund ihrer Hormone (Östrogene) später eine Gefäßerkrankung als Männer und haben vor der Menopause seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Dieser Schutz geht in der Menopause zunehmend verloren. Nur bei atypischen Beschwerden und vor der Menopause ist die Wahrscheinlichkeit einer KHK bei Frauen ohne Risikofaktoren sehr gering, nämlich unter 4%. Das Auftreten einer koronaren Herzerkrankung vor der Menopause stellt deshalb nach wie vor eine Ausnahme dar, nach der Menopause, also dem Zeitpunkt der Reduktion der ovariellen Hormonproduktion, steigt jedoch das Risiko mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Diabetikerinnen haben im Vergleich zu Frauen ohne Diabetes ein achtfach erhöhtes Koronarrisiko, bei Männern mit Diabetes ist es nur dreifach erhöht. Obgleich die Entwicklung des metabolischen Syndroms gewichtsabhängig ist, unterscheiden sich koronarkranke und –gesunde Frauen weder in ihrem Gewicht noch im Body Mass Index bei Krankheitsbeginn. Sie unterscheiden sich jedoch darin, dass der Gewichtsanstieg bei den koronarkranken Frauen früher einsetzte.

Montag, 29. August 2011

Psychokardiologie - Wechselseitiger Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und Herzerkrankungen

Speziell die koronare Herzkrankheit hat in Verbindung mit einer Depression mehr denn je als eine psychosomatische Erkrankung zu gelten, also als eine Krankheit, in der psychische und körperliche Faktoren in der Entstehung und im Verlauf zusammen spielen. Herzpatienten sollten deshalb unbedingt einen Psychologen aufsuchen um eine Belastung auf die Koronare Herzkrankheit durch eine Depression auszuschließen. Das Problem einer richtigen Behandlung liegt oft darin, dass der Herzpatient eine Depression selbst kaum erkennt und damit einen Kreislauf entstehen lässt der immer schlimmer für den Patienten wird (Depression verschlimmert Herzkrankheit, Herzkrankheit verschlimmert Depression). Für junge Patienten (zwischen 30 und 50 Jahren) kann ein Herzinfarkt leichter Depressionen hervorrufen als bei älteren Herzpatienten. Grund hierfür ist oft, dass man in der heutigen Leistungsgesellschaft nach einem Herzinfarkt im Alter von beispielsweise 30 Jahren, die geforderte Leistung nicht mehr bringen kann und auch Existenzängste entstehen können, die wiederum einen guten Nährboden für eine Depression bilden können. Für junge Patienten die an einer Koronaren Herzkrankheit leiden sollte das oberste Gebot sein, dass sie sich schonen, nichts übertreiben und sich so wenig wie möglich Sorgen machen. Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass eine lang andauernde und unbehandelte Depression ebenso eine Koronare Herzkrankheit hervorrufen kann, die unter Umständen ebenso zu einen Herzinfarkt führen kann. Psychokardiologie ist deshalb eine Spezialdisziplin der Humanmedizin, die sich mit dem wechselseitigen Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und Herzerkrankungen befasst. Leider belegen neuere epidemiologische Studien, dass unabhängig von den bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen ein Zusammenhang zwischen bestimmten psychischen Erkrankungen einerseits und bestimmten Erkrankungen des Herzens besteht. So haben an Depressionen erkrankte Menschen im Vergleich zu psychisch Gesunden mit ansonsten gleichem kardiovaskulärem Risikoprofil ein erheblich erhöhtes Risiko, an Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit, KHK) oder auch an einem Herzinfarkt zu erkranken. Deshalb haben Depressionen einen negativen Einfluss auf den Verlauf bereits bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass ein chronisch erhöhtes Anspannungsniveau bei Männern einen Risikofaktor für das Auftreten einer bestimmten Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern) darstellt. Angsterkrankungen erhöhen bei Männern und Frauen die Sterblichkeit insgesamt. Erste biologische Erklärungsmodelle für diese Befunde liegen vor und beziehen sich auf veränderte Hormonspiegel bei psychischen Erkrankungen (vor allem das Cortisol und das Noradrenalin betreffend); daneben ist aber auch klar, dass depressive Menschen sich weniger um ihre Herzgesundheit kümmern können als psychisch Gesunde. Daraus folgt, dass Depressionen und Angsterkrankungen auch als Risikofaktor für Herzerkrankungen wie z. B. die KHK behandelt werden.

Herzrisiko durch Mütter stärker vererbbar

Vor 20 Jahren haben Mediziner noch geschworen, dass Herzerkrankungen nicht unbedingt vererbbar sind. Heute ist die Meinung da schon etwas fortgeschrittener, denn die Gefahr eine Herzkreislauf-Erkrankung zu bekommen steigt, wenn auch die Mutter Herzprobleme hat. Die Rolle des Vaters ist dabei nicht so relevant.

Wer sein persönliches Herzrisiko beurteilen möchte, sollte vor allem die Herzgesundheit der Mutter betrachten. Denn offenbar spielt ihre Krankheitsgeschichte dafür eine wichtigere Rolle als die des Vaters.
Zu diesem Ergebnis kamen schwedische Wissenschaftler nach der Datenanalyse von elf Millionen ihrer Mitbürger. Männer mit einer herzkranken Mutter hatten ein 55 Prozent höheres Risiko, selbst eine Herzkreislauf-Erkrankung zu bekommen. Für Männer mit herzkranken Vätern lag diese Gefahr bei 41 Prozent. Für Frauen fiel der Unterschied sogar noch deutlicher aus: Ihr Risiko stieg mit einer herzkranken Mutter um 43 Prozent gegenüber 17 Prozent mit einem herzkranken Vater. Die Ursache für den Unterschied durch die mütterliche und väterliche Belastung konnte die Studie nicht erklären. Das Wissen um ein familiär bedingtes Herzrisiko ist nach Ansicht der Wissenschaftler besonders für Menschen wichtig, deren Blutdruck- oder Cholesterinwerte an der Grenze zur eindeutigen Gefährdung liegen. „Für die richtige Behandlung dieser anscheinend nur mäßig gefährdeten Personen spielen alle Risikofaktoren eine Rolle. Jetzt weiß man, dass auch das Geschlecht eines herzkranken Elternteils von Bedeutung ist.

Sonntag, 28. August 2011

Bypassoperationen ohne Herzlungenmaschine

Trotz all dieser Neuerungen wurde die Extrakorporale Zirkulation gerade in den letzten Jahren für verschiedene Phänomene verantwortlich gemacht, die einerseits auf den Fremdkontakt zwischen Blut und Schlauchsystem, andererseits auf die veränderten hämodynamischen Verhältnisse während der extrakorporalen Zirkulation sowie Mikroembolien zurückgeführt werden.
Zu nennen ist hier das systemische inflammatorische Syndrom (SIRS) aber auch neurologische und kognitive Dysfunktionen, welche bei einer nicht zu unterschätzenden Anzahl der Patienten postoperativ auftreten; manche Autoren nennen hier bis zu 40% „neurobehavioural dysfunktions“ nach CABG Operationen mit HLM.
In den letzten Jahren haben in vielen Bereichen der Chirurgie minimal invasive Techniken Einzug gehalten, teilweise wurden konventionelle Techniken völlig verdrängt. Während in den meisten Fällen die Verringerung des operativen Traumas über verkleinerte chirurgische Zugänge oder endoskopische Verfahren gesucht wurde, hat in der Herzchirurgie vor allem die Vermeidung der Herz-Lungen-Maschine eine wesentliche Bedeutung in der Entwicklung weniger invasiver Operationstechniken (MIDCAB, OPCAB) erlangt.
Die Entwicklung einer mehr oder minder standardisierten operativen Technik ohne HLM begann mit der Einführung kommerziell erhältlicher mechanischer Stabilisatoren. In Österreich ist ein Datum zu nennen: Innsbruck 1997: In Zusammenarbeit mit dem Anatomischen Institut Innsbruck wurde in anschaulicher Weise der Einsatz des CTS-stabilizer für MIDCABs vorgestellt.
Koronar-Operationen ohne HLM hat es bereits früher gegeben; Besonders in Süd-Amerika (Benetti) gab es bereits seit vielen Jahren Erfahrungen in der OPCAB- Chirurgie. Ursätzlich für diese Entwicklung war einerseits der finanzielle Aspekt (Einsparung des Oxygenators) aber im weiteren die Beobachtung, dass besonders ältere Patienten mit entsprechenden Komorbiditäten von einer Operation unter Vermeidung der Herzlungen Maschine profitierten. Die guten Erfolge Benettis mit dieser Technik waren allerdings nicht überall nachvollziehbar. Vor allem die Qualität der Anastomosen, welche am bewegten Herzen durchgeführt wurden, stand im Mittelpunkt der Diskussion. Erst mit der Entwicklung neuer mechanischer Stabilisatoren kam ein wesentlicher Inovationsschub, der viele vormaligen Skeptiker veranlasste diese Technik zu erlernen und anzuwenden.

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Samstag, 27. August 2011

Das EKG zeigt nicht immer einen Infarkt an!!!

Leider ist das Elektrokardiogramm (EKG) nicht immer ein Lebensretter bei einem Herzinfarkt. Grund hierfür ist, dass das EKG zum Einen nur die vordere und hintere Herzwand erfasst, selten jedoch die seitlichen Herzkranzgefäße und zum Anderen ist es nicht immer gegeben die Vorzeichen zu einem Gefäßverschluss anhand des EKGs zu sehen. Das heißt zum Beispiel man kann ganz knapp vor einem Verschluss des Herzkranzgefäßes sein, jedoch ist das EKG unauffällig. Die Schwierigkeit liegt hauptsächlich daran, dass der Strom solange den Weg des Gefäßes nimmt, bis es meist komplett verschlossen ist, erst dann nimmt der Strom einen anderen Weg, der dann am EKG erkennbar ist. Wichtig ist beim Gefühl von Brustenge, Schmerzen in der Brust und im Oberarm immer ein Krankenhaus auf zu suchen oder einen Rettungswagen zu rufen, da es da noch mehr Möglichkeiten für die Diagnose Herzinfarkt oder nicht gibt. In so einen Fall ist oft eine Blutabnahme und die Auswertung sogenannter Biomarker (Herzinfarkt-Marker) sehr wichtig. Wichtig ist es vor allem es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn das kann unter Umständen leider tödlich enden!

Freitag, 5. August 2011

Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen

 

Mit Hilfe der Katheterablation können einige Herzryhthmusstörungen beseitigt werden. Mit dem Katheter wird im Herzen gezielt jenes Gewebe stillgelegt, das den Herzschlag aus dem Takt bringt.

In der Regel kommen heute Katheter zum Einsatz, die Muskelfasern der Herzwand mit Hochfrequenzstrom veröden. Der Eingriff wird auch als Hochfrequenzablation bezeichnet. Daneben gibt es Kathetersysteme, die mit Kälte (sogenannte Kryoablation), Ultraschall oder nach dem Prinzip eines Lasers funktionieren.

Wie funktioniert eine Katheterablation?

Elektrische Impulse werden in der Herzwand von spezialisierten Muskelfasern gebildet und weitergeleitet. Bei der Katheterablation wird Herzgewebe in jenem Areal, von dem die Herzrhythmusstörung ausgeht, punktförmig verödet. Der genaue Ort der Verödung wird mithilfe der elektrophysiologischen Untersuchung ermittelt. Diese Untersuchung erfolgt meist unmittelbar vor der Verödung - also in der gleichen Sitzung.

Durch die Katheterspitze fließt hochfrequenter Wechselstrom (Frequenz 300-500 kHz). Damit kann der Arzt Gewebe punktgenau und schmerzlos veröden. Bei der Katheterablation entsteht eine kleine Narbe in der Herzwand, die überflüssige Leitungsbahnen durchtrennt oder das Gebiet, das Rhythmusstörungen verursacht, stilllegt.

 

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Montag, 1. August 2011

Wetterempfindlichkeit bei Herzpatienten

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße stark zusammen. Bei geschädigten Herzgefäßen kann es – kombiniert mit Anstrengung und dadurch bedingtem Sauerstoffmangel – zum Herzinfarkt kommen.  Es gibt jedoch verschiedene Ansichten bei vielen Herzpatienten ist es nicht unbedingt die Kälte sondern der hohe Luftdruck der Beschwerden verursacht. Wenn zum Beispiel die Sonne kommt und der Luftdruck steigt, dann gibt es bei vielen Patienten oft noch mehr Beschwerden. Man kann auch feststellen, dass manchmal die Luftfeuchtigkeit Einwirkungen zeigt. Grund dafür sind die Druckrezeptoren der Halsschlagader. Luftdruckschwankungen können deshalb Menschen wetterfühlig machen. Sie greifen an den Druckrezeptoren der Halsschlagader an. Sie sind dafür zuständig, Herzfrequenz und Blutdruck zu regulieren. Die sogenannten Barorezeptoren können auf Luftdruckschwankungen, sogenannte Schwerewellen, reagieren. Sie bilden sich, wenn unterschiedliche Luftmassen aufeinandertreffen, etwa ein Hoch- und ein Tiefdruckgebiet. Natürlich wirkt sich das auf Herzpatienten stärker aus als bei gesunden Menschen. Also keine Sorge wenn man sich schlecht fühlt oder Herzprobleme hat, oft spürt man das Wetter 24h voraus, das können Symptome wie Herzrhythmusstörungen oder ein erhöhter Blutdruck sein, je nach Patienten.

Samstag, 30. Juli 2011

Geistige Probleme nach OP mit Herz-Lungen-Maschine

Denn hier angeführten Artikel finden Sie unter folgender Webadresse:

http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/bericht-12412.html

28.08.2002

Neuropsychologen der University of North Carolina in Wilmington haben Belege dafür zusammengetragen, dass Operationen, bei denen eine Herz-Lungen-Maschine eingesetzt wird, bei Patienten Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme nach sich ziehen.
Eine solche Maschine wird vor allem in der offenen Herzchirurgie eingesetzt und übernimmt vorübergehend die Herz- sowie Lungenfunktion.
Auch früher waren schon entsprechende Behauptungen aufgestellt worden; die aktuellen Daten sind jedoch nach Angaben der Forscher statistisch „härter“. Auch konnten sie erstmals zeigen, dass die kognitiven Defizite nach den ersten Wochen weiterhin bestehen. Die Studie ist in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift „Neuropsychology“ erschienen.
Bei einer Operation mit Herz-Lungen-Maschine muss der Körper – wie bei vielen größeren Operationen – mit einer Reihe abnormaler physiologischer Zustände fertig werden, wie Entzündung, Sauerstoffmangel, erhöhten Blutzuckerwerten, erniedrigter Körpertemperatur, Amnesie-auslösenden Präparaten und Mengen mikroskopisch kleiner Blutgerinnsel .
Studienleiter Dr. Julian Keith und seine Kollegen untersuchten die geistigen Leistungen von 39 Patienten, und zwar ein bis zwei Tage vor und drei bis vier Wochen nach einer Bypass-Operation. Darüberhinaus zogen sie Daten von 49 Kontrollpersonen hinzu. Bypass-Patienten und Kontrollpersonen zeigten vor wie auch nach der Operation unterschiedliche neuropsychologische Leistungen. Die Wissenschaftler schrieben die niedrigeren Gedächtnis-Werte vor der Operation Ängsten, medizinisch begründetem Verfall oder beidem zu.
Bei den Tests nach dem Eingriff beziehungsweise – bei den Kontrollpersonen – der zweiten Test-Batterie, schnitten die Kontrollteilnehmer in puncto Aufmerksamkeit und Gedächtnis deutlich besser ab als die Patienten – nach Ansicht der Wissenschaftler ein Beleg dafür, dass die für Aufmerksamkeit zuständigen Gehirnmechanismen besonders verletzlich sind. „Es ist keine Frage, dass post-operative Leistungen der Patienten in einigen Messbereichen schlechter sind, als man verglichen mit Kontrollpersonen erwarten würde“, sagt Keith. „Die Frage ist: Was bedeutet dieser Befund?“
Der medizinische Aspekt ist womöglich der Schlüssel, meint der Experte, „vor allem, da es nun so aussieht, als ob einige der an der koronaren Herzerkrankung beteiligten Krankheitsprozesse dieselben sein könnten, wie die an Demenz-Erkrankungen (inklusive Alzheimer) beteiligten Mechanismen.“ In diesem Fall wäre die zugrunde liegende Erkrankung, weniger die Operation an sich, für die Gedächtnisprobleme verantwortlich.
Neuropsychology (2002) Vol. 16, No. 3, pp. 411 – 421

mc | Quelle: MedCon

KHK unter 40 Jahren

37 Jahre man steht mitten im Leben alles scheint perfekt zu sein, dann plötzlich ein Herzinfarkt, dass Leben wie man es kennt gerät aus den Fugen. Wer Glück hat bekommt ein oder zwei Stent und hat keine große Vernarbung am Herzmuskel. Hat man nicht soviel Glück benötigt man eine Herz-Bypass-Operation und unter Umständen sind die Vernarbungen des Herzmuskels schlimmer. Man kann sagen das Leben wie man es kennt gerät aus den Fugen und man bemüht sich, nach der Operation wieder ins Leben zurück zu finden. Ich habe mich entschieden diesen Blog zu erstellen um anderen Jungen Mensch zu zeigen, dass Sie nicht alleine sind und es mehr junge Herzpatient gibt als angenommen. Viele haben Fragen, die von vielen Ärzten nicht beantwortet werden. Da ich mich mit meiner KHK ziemlich alleine gelassen gefühlt habe, habe ich entschieden 3 Jahre nach meiner Bypass Operation etwas zu unternehmen nämlich all das nieder zu schreiben was mich bedrückt hat und worüber keiner sprechen will. Wie sieht es zum Beispiel nach einer REHAB aus etc. Die Krankenkasse in Wien hat nach meiner REHAB nur gemeint Sie sind wieder gesund und arbeitsfähig, zu diesem Zeitpunkt hatte ich solche Schmerzen in meinem Sternum (Brustbein), dass ich mich nicht einmal komplett bewegen konnte. Ja ich hatte Wundheilungsstörungen, man glaubt es nicht aber so etwas kann vorkommen nach so einen schwierigen Eingriff. Wie gesagt dies und andere Dinge möchte ich hier bloggen um anderen Menschen in meiner Altersklasse zu helfen.