Montag, 29. August 2011

Psychokardiologie - Wechselseitiger Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und Herzerkrankungen

Speziell die koronare Herzkrankheit hat in Verbindung mit einer Depression mehr denn je als eine psychosomatische Erkrankung zu gelten, also als eine Krankheit, in der psychische und körperliche Faktoren in der Entstehung und im Verlauf zusammen spielen. Herzpatienten sollten deshalb unbedingt einen Psychologen aufsuchen um eine Belastung auf die Koronare Herzkrankheit durch eine Depression auszuschließen. Das Problem einer richtigen Behandlung liegt oft darin, dass der Herzpatient eine Depression selbst kaum erkennt und damit einen Kreislauf entstehen lässt der immer schlimmer für den Patienten wird (Depression verschlimmert Herzkrankheit, Herzkrankheit verschlimmert Depression). Für junge Patienten (zwischen 30 und 50 Jahren) kann ein Herzinfarkt leichter Depressionen hervorrufen als bei älteren Herzpatienten. Grund hierfür ist oft, dass man in der heutigen Leistungsgesellschaft nach einem Herzinfarkt im Alter von beispielsweise 30 Jahren, die geforderte Leistung nicht mehr bringen kann und auch Existenzängste entstehen können, die wiederum einen guten Nährboden für eine Depression bilden können. Für junge Patienten die an einer Koronaren Herzkrankheit leiden sollte das oberste Gebot sein, dass sie sich schonen, nichts übertreiben und sich so wenig wie möglich Sorgen machen. Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass eine lang andauernde und unbehandelte Depression ebenso eine Koronare Herzkrankheit hervorrufen kann, die unter Umständen ebenso zu einen Herzinfarkt führen kann. Psychokardiologie ist deshalb eine Spezialdisziplin der Humanmedizin, die sich mit dem wechselseitigen Zusammenhang zwischen psychischen Faktoren und Herzerkrankungen befasst. Leider belegen neuere epidemiologische Studien, dass unabhängig von den bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen ein Zusammenhang zwischen bestimmten psychischen Erkrankungen einerseits und bestimmten Erkrankungen des Herzens besteht. So haben an Depressionen erkrankte Menschen im Vergleich zu psychisch Gesunden mit ansonsten gleichem kardiovaskulärem Risikoprofil ein erheblich erhöhtes Risiko, an Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit, KHK) oder auch an einem Herzinfarkt zu erkranken. Deshalb haben Depressionen einen negativen Einfluss auf den Verlauf bereits bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass ein chronisch erhöhtes Anspannungsniveau bei Männern einen Risikofaktor für das Auftreten einer bestimmten Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern) darstellt. Angsterkrankungen erhöhen bei Männern und Frauen die Sterblichkeit insgesamt. Erste biologische Erklärungsmodelle für diese Befunde liegen vor und beziehen sich auf veränderte Hormonspiegel bei psychischen Erkrankungen (vor allem das Cortisol und das Noradrenalin betreffend); daneben ist aber auch klar, dass depressive Menschen sich weniger um ihre Herzgesundheit kümmern können als psychisch Gesunde. Daraus folgt, dass Depressionen und Angsterkrankungen auch als Risikofaktor für Herzerkrankungen wie z. B. die KHK behandelt werden.

Herzrisiko durch Mütter stärker vererbbar

Vor 20 Jahren haben Mediziner noch geschworen, dass Herzerkrankungen nicht unbedingt vererbbar sind. Heute ist die Meinung da schon etwas fortgeschrittener, denn die Gefahr eine Herzkreislauf-Erkrankung zu bekommen steigt, wenn auch die Mutter Herzprobleme hat. Die Rolle des Vaters ist dabei nicht so relevant.

Wer sein persönliches Herzrisiko beurteilen möchte, sollte vor allem die Herzgesundheit der Mutter betrachten. Denn offenbar spielt ihre Krankheitsgeschichte dafür eine wichtigere Rolle als die des Vaters.
Zu diesem Ergebnis kamen schwedische Wissenschaftler nach der Datenanalyse von elf Millionen ihrer Mitbürger. Männer mit einer herzkranken Mutter hatten ein 55 Prozent höheres Risiko, selbst eine Herzkreislauf-Erkrankung zu bekommen. Für Männer mit herzkranken Vätern lag diese Gefahr bei 41 Prozent. Für Frauen fiel der Unterschied sogar noch deutlicher aus: Ihr Risiko stieg mit einer herzkranken Mutter um 43 Prozent gegenüber 17 Prozent mit einem herzkranken Vater. Die Ursache für den Unterschied durch die mütterliche und väterliche Belastung konnte die Studie nicht erklären. Das Wissen um ein familiär bedingtes Herzrisiko ist nach Ansicht der Wissenschaftler besonders für Menschen wichtig, deren Blutdruck- oder Cholesterinwerte an der Grenze zur eindeutigen Gefährdung liegen. „Für die richtige Behandlung dieser anscheinend nur mäßig gefährdeten Personen spielen alle Risikofaktoren eine Rolle. Jetzt weiß man, dass auch das Geschlecht eines herzkranken Elternteils von Bedeutung ist.

Sonntag, 28. August 2011

Bypassoperationen ohne Herzlungenmaschine

Trotz all dieser Neuerungen wurde die Extrakorporale Zirkulation gerade in den letzten Jahren für verschiedene Phänomene verantwortlich gemacht, die einerseits auf den Fremdkontakt zwischen Blut und Schlauchsystem, andererseits auf die veränderten hämodynamischen Verhältnisse während der extrakorporalen Zirkulation sowie Mikroembolien zurückgeführt werden.
Zu nennen ist hier das systemische inflammatorische Syndrom (SIRS) aber auch neurologische und kognitive Dysfunktionen, welche bei einer nicht zu unterschätzenden Anzahl der Patienten postoperativ auftreten; manche Autoren nennen hier bis zu 40% „neurobehavioural dysfunktions“ nach CABG Operationen mit HLM.
In den letzten Jahren haben in vielen Bereichen der Chirurgie minimal invasive Techniken Einzug gehalten, teilweise wurden konventionelle Techniken völlig verdrängt. Während in den meisten Fällen die Verringerung des operativen Traumas über verkleinerte chirurgische Zugänge oder endoskopische Verfahren gesucht wurde, hat in der Herzchirurgie vor allem die Vermeidung der Herz-Lungen-Maschine eine wesentliche Bedeutung in der Entwicklung weniger invasiver Operationstechniken (MIDCAB, OPCAB) erlangt.
Die Entwicklung einer mehr oder minder standardisierten operativen Technik ohne HLM begann mit der Einführung kommerziell erhältlicher mechanischer Stabilisatoren. In Österreich ist ein Datum zu nennen: Innsbruck 1997: In Zusammenarbeit mit dem Anatomischen Institut Innsbruck wurde in anschaulicher Weise der Einsatz des CTS-stabilizer für MIDCABs vorgestellt.
Koronar-Operationen ohne HLM hat es bereits früher gegeben; Besonders in Süd-Amerika (Benetti) gab es bereits seit vielen Jahren Erfahrungen in der OPCAB- Chirurgie. Ursätzlich für diese Entwicklung war einerseits der finanzielle Aspekt (Einsparung des Oxygenators) aber im weiteren die Beobachtung, dass besonders ältere Patienten mit entsprechenden Komorbiditäten von einer Operation unter Vermeidung der Herzlungen Maschine profitierten. Die guten Erfolge Benettis mit dieser Technik waren allerdings nicht überall nachvollziehbar. Vor allem die Qualität der Anastomosen, welche am bewegten Herzen durchgeführt wurden, stand im Mittelpunkt der Diskussion. Erst mit der Entwicklung neuer mechanischer Stabilisatoren kam ein wesentlicher Inovationsschub, der viele vormaligen Skeptiker veranlasste diese Technik zu erlernen und anzuwenden.

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Samstag, 27. August 2011

Das EKG zeigt nicht immer einen Infarkt an!!!

Leider ist das Elektrokardiogramm (EKG) nicht immer ein Lebensretter bei einem Herzinfarkt. Grund hierfür ist, dass das EKG zum Einen nur die vordere und hintere Herzwand erfasst, selten jedoch die seitlichen Herzkranzgefäße und zum Anderen ist es nicht immer gegeben die Vorzeichen zu einem Gefäßverschluss anhand des EKGs zu sehen. Das heißt zum Beispiel man kann ganz knapp vor einem Verschluss des Herzkranzgefäßes sein, jedoch ist das EKG unauffällig. Die Schwierigkeit liegt hauptsächlich daran, dass der Strom solange den Weg des Gefäßes nimmt, bis es meist komplett verschlossen ist, erst dann nimmt der Strom einen anderen Weg, der dann am EKG erkennbar ist. Wichtig ist beim Gefühl von Brustenge, Schmerzen in der Brust und im Oberarm immer ein Krankenhaus auf zu suchen oder einen Rettungswagen zu rufen, da es da noch mehr Möglichkeiten für die Diagnose Herzinfarkt oder nicht gibt. In so einen Fall ist oft eine Blutabnahme und die Auswertung sogenannter Biomarker (Herzinfarkt-Marker) sehr wichtig. Wichtig ist es vor allem es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn das kann unter Umständen leider tödlich enden!

Freitag, 5. August 2011

Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen

 

Mit Hilfe der Katheterablation können einige Herzryhthmusstörungen beseitigt werden. Mit dem Katheter wird im Herzen gezielt jenes Gewebe stillgelegt, das den Herzschlag aus dem Takt bringt.

In der Regel kommen heute Katheter zum Einsatz, die Muskelfasern der Herzwand mit Hochfrequenzstrom veröden. Der Eingriff wird auch als Hochfrequenzablation bezeichnet. Daneben gibt es Kathetersysteme, die mit Kälte (sogenannte Kryoablation), Ultraschall oder nach dem Prinzip eines Lasers funktionieren.

Wie funktioniert eine Katheterablation?

Elektrische Impulse werden in der Herzwand von spezialisierten Muskelfasern gebildet und weitergeleitet. Bei der Katheterablation wird Herzgewebe in jenem Areal, von dem die Herzrhythmusstörung ausgeht, punktförmig verödet. Der genaue Ort der Verödung wird mithilfe der elektrophysiologischen Untersuchung ermittelt. Diese Untersuchung erfolgt meist unmittelbar vor der Verödung - also in der gleichen Sitzung.

Durch die Katheterspitze fließt hochfrequenter Wechselstrom (Frequenz 300-500 kHz). Damit kann der Arzt Gewebe punktgenau und schmerzlos veröden. Bei der Katheterablation entsteht eine kleine Narbe in der Herzwand, die überflüssige Leitungsbahnen durchtrennt oder das Gebiet, das Rhythmusstörungen verursacht, stilllegt.

 

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Montag, 1. August 2011

Wetterempfindlichkeit bei Herzpatienten

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße stark zusammen. Bei geschädigten Herzgefäßen kann es – kombiniert mit Anstrengung und dadurch bedingtem Sauerstoffmangel – zum Herzinfarkt kommen.  Es gibt jedoch verschiedene Ansichten bei vielen Herzpatienten ist es nicht unbedingt die Kälte sondern der hohe Luftdruck der Beschwerden verursacht. Wenn zum Beispiel die Sonne kommt und der Luftdruck steigt, dann gibt es bei vielen Patienten oft noch mehr Beschwerden. Man kann auch feststellen, dass manchmal die Luftfeuchtigkeit Einwirkungen zeigt. Grund dafür sind die Druckrezeptoren der Halsschlagader. Luftdruckschwankungen können deshalb Menschen wetterfühlig machen. Sie greifen an den Druckrezeptoren der Halsschlagader an. Sie sind dafür zuständig, Herzfrequenz und Blutdruck zu regulieren. Die sogenannten Barorezeptoren können auf Luftdruckschwankungen, sogenannte Schwerewellen, reagieren. Sie bilden sich, wenn unterschiedliche Luftmassen aufeinandertreffen, etwa ein Hoch- und ein Tiefdruckgebiet. Natürlich wirkt sich das auf Herzpatienten stärker aus als bei gesunden Menschen. Also keine Sorge wenn man sich schlecht fühlt oder Herzprobleme hat, oft spürt man das Wetter 24h voraus, das können Symptome wie Herzrhythmusstörungen oder ein erhöhter Blutdruck sein, je nach Patienten.